Gangunsicherheit und Rollatorgebrauch: Was man zuhause verbessern kann

Gangunsicherheit und Rollatorgebrauch: Was man zuhause verbessern kann


Unsicherheiten beim Gehen sind im höheren Alter weit verbreitet – und dennoch sprechen viele Betroffene ungern darüber. Manche schämen sich, weil sie das Gefühl haben, „unsicher“ zu wirken oder nicht wahrhaben wollen, dass sich ihr körperlicher Zustand stark verändert hat. Andere vermeiden bestimmte Aktivitäten oder Bewegungen, weil ihnen der Boden unter den Füßen nicht mehr vertraut erscheint. Unsicherheit beim Gehen hat jedoch nichts mit persönlichem Versagen zu tun, sondern ist ein natürlicher Ausdruck dessen, wie sich Körper, Gleichgewicht und Kraft über die Jahre verändern.

Gerade im Rahmen mobiler Physiotherapie und physiotherapeutischer Hausbesuche in Wiesbaden zeigt sich, wie gut sich Gangunsicherheit im vertrauten Umfeld verbessern lässt. Wenn Sie mehr zur Entstehung von Gangunsicherheiten erfahren möchten, finden Sie weitere Informationen in unserem Ratgeber:
Mobilität im Alter: Was wirklich hilft, wenn das Gehen schwerer wird.

Viele Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden berichten, dass sie sich beim Gehen im Freien unsicher fühlen, sich in der Wohnung häufiger festhalten müssen oder Angst haben zu stürzen. Oft wird Betroffenen ein Rollator empfohlen – ein nützliches Hilfsmittel, das jedoch nur dann wirklich Sicherheit bietet, wenn es richtig genutzt wird.


Dieser Artikel soll Ihnen und Ihren Angehörigen Orientierung geben: 

  • Was sind typische Ursachen von Gangunsicherheit?
  • Was können Sie zuhause konkret verbessern?
  • Wie nutzen Sie einen Rollator so, dass er wirklich hilft und Sicherheit gibt – und nicht zusätzliche Unsicherheit erzeugt?
  • Und wann ist physiotherapeutische Unterstützung im Hausbesuch sinnvoll?



1. Unsicherheiten beim Gehen kommen selten plötzlich


Wenn das Gehen wackeliger wird, verändern sich nicht nur die Bewegungen. Viele Betroffene fühlen sich plötzlich abhängig, verletzlich oder eingeschränkt. Die Konsequenz ist oft, dass alltägliche Aktivitäten vermieden werden. Mit der Zeit ziehen sich viele Betroffene immer weiter zurück, weil sie niemandem zur Last fallen möchten oder sich für ihre Unsicherheit schämen.

Dabei ist Gangunsicherheit ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren: körperliche Veränderungen, Erkrankungen, veränderte Bewegungsabläufe, fehlende Übung, fehlende Sicherheit und die Angst vor einem Sturz.


Wichtig zu wissen:

  • Niemand ist schuld, wenn das Gehen schwieriger wird.
  • Und: Gangunsicherheit lässt sich positiv beeinflussen – Schritt für Schritt, in gewohnter Umgebung und im eigenen Tempo.


Viele Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden erleben durch mobile Physiotherapie im eigenen Zuhause, wie sich wieder sicherer anfühlen, Kraft zurückkommt und Alltagsaktivitäten wieder leichter fallen.



2. Typische Ursachen von Gangunsicherheit


Gangunsicherheit entsteht selten plötzlich aus dem Nichts. Häufig entwickelt sie sich über Monate oder Jahre hinweg – oft so schleichend, dass Betroffene und Angehörige die Veränderungen erst bemerken, wenn das freie Gehen extrem unsicher wird oder die Betroffene plötzlich stürzen. Vier Faktoren spielen dabei oft eine zentrale Rolle:



Kraftverlust


Mit zunehmendem Alter baut sich die körpereigene Muskulatur immer weiter ab. Besonders betroffen sind die großen Muskelgruppen im Bereich der Beine, Hüfte und Rumpf – genau die Bereiche, die für das sichere Gehen, Treppe steigen und für das Abfangen kleiner Stolperer wichtig sind.

Wenn Kraft fehlt, werden Schritte immer kleiner, der Oberkörper neigt sich stärker nach vorne und das Gehen wird anstrengender. Das führt zu mehr Ermüdung beim Gehen und erhöht das Sturzrisiko. Und meist führen diese Veränderungen zu noch mehr Vorsicht.



Gleichgewichtsveränderungen


Neben dem Abbau der Muskulatur betreffen Alterungsprozesse auch das Gleichgewichtssystem. Bewegungen werden langsamer angepasst, kleine Unebenheiten sind schwerer auszugleichen und das Umdrehen benötigt mehr Zeit und Kontrolle.

Viele Betroffene berichten, dass sie sich beim Aufstehen, Umdrehen, Losgehen und sobald andere Untergründe und Hindernisse auftauchen besonders unsicher fühlen.



Orientierungs- und Wahrnehmungsprobleme


Nachlassende Sehfähigkeit, Veränderungen in der Tiefensensibilität oder Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson oder Arthrose können dazu führen, dass Entfernungen und eigene Bewegungen im Raum schlechter eingeschätzt werden können. Türrahmen, Teppichkanten oder Stufen werden plötzlich zu einer täglichen Herausforderung, weil der Körper nicht mehr automatisch reagiert und mehr Zeit braucht, um die Bewegung anzupassen.



Angst und Vermeidung


Die Angst vor einem Sturz führt oft zu starken Einschnitten und Veränderungen im Alltag. Aktivitäten des täglichen Lebens werden vermieden und das Gehen wird immer unsicherer. Die Schritte werden kleiner, Bewegungen steifer, der Blick wandert nach unten, um bewusst zu kontrollieren, was die Füße machen.


Das Problem:

Je vorsichtiger man geht, desto unsicherer wird der Gang.


Es entsteht ein Kreislauf aus Angst → weniger Bewegung und Bewegungsvermeidung → noch mehr Unsicherheit.



3. Übungen und Alltagstraining zuhause


Das vertraute Zuhause bietet ideale Bedingungen, um durch regelmäßige Übungen das Gehen wieder sicherer zu machen. Die Wege sind bekannt und die Abläufe vorhersehbar. Und alle Übungen lassen sich direkt an den Orten durchführen, wo sie gebraucht werden - im Alltag der Betroffenen. Hier sind bewährte Strategien, die Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden im Rahmen mobiler Physiotherapie häufig nutzen:



Aufrichten vor dem Losgehen


Viele Menschen starten aus einer leicht gebeugten Haltung – die Folge sind kleine Schritte und ein unsicheres Gangbild.

Hilfreich kann sein:

  • Oberkörper bewusst aufrichten
  • Gewicht beide Füße gleichmäßig verteilen
  • Blick nach vorne richten, nicht zum Boden
  • Erst dann Schritt machen


Dieses kurzes Innehalten und Aufrichten kann Gleichgewicht und Schrittlänge sofort verbessern.



Sicheres Umdrehen


Drehbewegungen sind oft eine Bewegung voller Unsicherheit – viele Stürze passieren beim Wenden im Bad, Flur oder Wohnzimmer.


Eine einfache Strategie:

  • Drehungen langsam einleiten
  • Füße schrittweise mitnehmen (keine schnellen Wendungen auf der Stelle)
  • den Rollator eng am Körper halten, nicht zu weit vorne
  • wenn möglich: vorher kurz stehen bleiben, dann bewusst drehen


Schon kleine Anpassungen machen Richtungswechsel und Umdrehen deutlich stabiler.



Rollator richtig nutzen


Ein Rollator kann Sicherheit geben – oder Unsicherheiten verstärken. Entscheidend ist, dass er richtig eingestellt und korrekt genutzt wird.


Achten Sie darauf:

Griffhöhe: Sie sollte ungefähr auf Höhe des Handgelenks liegen, wenn Sie aufrecht stehen und die Arme locker zur Seite hängen.

Abstand: Der Rollator gehört nah an den Körper, nicht weit vor sich hergeschoben.

Gangbild: Erst Rollator leicht vorschieben, dann einen Fuß nach dem anderen nachsetzen.


Viele Seniorinnen und Senioren nutzen den Rollator nur “Wägelchen”, das zu weit vorne ist – dadurch wird das Gangbild instabiler, nicht sicherer.



Kurze Strecken wiederholen


Nicht die Länge der Strecke ist entscheidend, sondern die Regelmäßigkeit.

Besser:

  • 3–5 kurze Wege durch die Wohnung
  • als einen langen Weg, der zu stark erschöpft.


Wiederholungen stabilisieren Bewegungsmuster und geben Sicherheit, ohne zu überfordern. Und mit der Zeit können die Gehstrecken gesteigert und die Gangsicherheit immer weiter verbessert werden.



4. Fehler, die häufig passieren


Aus physiotherapeutischer Sicht beobachten wir immer wieder einige typische Muster, die Unsicherheit oft unnötig verstärken und das Risiko für Stürze deutlich erhöhen. Besonders häufig sind:


Ein falsch eingestellter Rollator


Ein zu niedriger Rollator führt zur gebeugten Haltung und kleinen Schritten.

Ein zu hoher Rollator macht den Gang instabil, weil er nicht gut kontrolliert werden kann und keine Stütze bietet.

Die richtige Höhe ist entscheidend.


So stellen Sie den Rollator richtig ein:

Stellen Sie sich aufrecht und mit locker zur Seite hängenden Armen zwischen die Griffe des Rollators. Wenn sich Ihre Handgelenke auf Höhe der Griffe befinden und Sie diese mit leicht angewinkelten Armen umfassen können, ist der Rollator richtig eingestellt.



Zu schnelles Gehen


Aus Angst oder Überforderung werden viele hektisch und versuchen unsichere Momente durch schnelleres Gehen zu überspielen. Das führt jedoch meist zu noch mehr Unsicherheit und erhöht das Sturzrisiko immer weiter.

Sicheres Gehen bedeutet ruhige, gleichmäßige und bewusste Bewegungen auszuführen.



Falsche Schuhe


Offene Hausschuhe, Pantoffeln ohne Fersenhalt oder glatte Sohlen sind einer der häufigsten Gründe für Stürze in der Wohnung.

Sicherer sind:

  • feste Schuhe
  • rutschfeste Sohlen
  • guter Halt an Ferse und Mittelfuß


Alleine die Wahl des richtigen Schuhwerkes reduziert das Sturzrisiko spürbar.



5. Wann physiotherapeutische Hausbesuche sinnvoll sind


Wann mobile Physiotherapie als Hausbesuch sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab und ist immer eine individuelle Abwägung der Wohn- und Lebenssituation. Nichts desto trotz gibt es klare Hinweise, dass professionelle Unterstützung hilfreich ist. 

Dazu gehören:

  • ständiges Festhalten an Möbeln oder Wänden
  • wiederholte Stolperer oder leichte Stürze im Alltag
  • Unsicherheit bei Umdrehen oder beim Losgehen
  • Probleme mit der Rollator-Nutzung
  • deutlicher Kraftverlust oder Erschöpfung beim Gehen


Bei unseren Patientinnen und Patienten in Wiesbaden zeigt sich immer wieder:

Mobile Physiotherapie wirkt besonders gut, wenn sie dort stattfindet, wo die Unsicherheit entsteht – zuhause, im echten Alltag.

Die Kombination aus Hausbesuchen und alltagsnahen Übungen bildet die Grundlage der mobilen Physiotherapie in Wiesbaden, wie wir sie bei Seniorinnen und Senioren anwenden.


Gemeinsam können wir herausfinden:

  • Welche Bewegungen fühlen sich unsicher an?
  • Wo sind Stolperfallen in der Wohnung?
  • Wie lässt sich der Rollator optimal einstellen?
  • Welche Übungen verbessern Kraft und Gleichgewicht spürbar?


Durch ruhige, wiederholbare Bewegung, klare Abläufe und kleine Anpassungen im Wohnumfeld wird das Gehen Schritt für Schritt wieder sicherer und selbstständiger.

Viele dieser Veränderungen lassen sich im häuslichen Umfeld sehr gut erkennen und gezielt behandeln – das ist einer der Gründe, warum wir seit vielen Jahren überwiegend Betroffene mobil als Hausbesuche betreuen.

Wenn Sie wissen wollen, wie ein Erstgespräch und die ersten Hausbesuchstermine aussehen, finden Sie weitere Informationen in unserem Ratgeber:
➜ Erstgespräch und Erst-Termin: wie mobile Physiotherapie genau abläuft


6. Fazit


Gangunsicherheiten sind kein Zeichen von Schwäche oder Faulheit – sie sind natürliche Veränderungen, die im steigenden Alter auftreten können. Kraft, Gleichgewicht, Wahrnehmung, Ängste und Erkrankungen spielen dabei zusammen.

Die gute Nachricht:

Viele dieser Faktoren lassen sich durch mobile Physiotherapie im eigenen Zuhause deutlich verbessern.

Durch gezielte Übungen, angepasste Alltagsaktivitäten, eine bewusste Körperhaltung, gut angepasste Hilfsmittel und regelmäßiges Gehtraining entsteht wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Für viele ältere Menschen in Wiesbaden sind regelmäßige Hausbesuche die sicherste und wirksamste Form der physiotherapeutischen Unterstützung.

Mit unserer mobilen Physiotherapie helfen wir Senioren in Wiesbaden dabei, Bewegungen zu stabilisieren und Sicherheit im Alltag zurückzugewinnen – Schritt für Schritt, im vertrauten Umfeld und im eigenen Tempo.



Wenn das Gehen unsicherer wird oder der Rollator nicht die gewünschte Sicherheit gibt, kann eine ruhige physiotherapeutische Begleitung im eigenen Zuhause viel entlasten.

In Wiesbaden unterstützen wir Seniorinnen und Senioren dabei, Schritt für Schritt mehr Stabilität und Sicherheit im Alltag zu gewinnen.

Wenn Sie möchten, können wir in einem unverbindlichen Gespräch klären, wie diese Unterstützung für Sie aussehen könnte.

Kontakt

Arne Menzel - Mobile Physiotherapie & Hausbesuche in Wiesbaden

E-Mail: termin@physiotherapie-naurod.de
Telefon: 06127 - 9868523


Einsatzgebiet

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