Transfers wieder sicherer machen: Vom Stuhl, vom Bett, aus dem Auto

Transfers wieder sicherer machen: Vom Stuhl, vom Bett, aus dem Auto



Transfers gehören zu den unscheinbarsten, aber wichtigsten Bewegungen im Alltag: das Aufstehen aus dem Stuhl, das Aufstehen aus dem Bett, das Ein- und Aussteigen beim Auto. All diese Bewegungen finden den größten Teil des Lebens selbstverständlich und ohne Nachdenken statt. Und oft merken Menschen erst im höheren Alter, wie viel Kraft, Koordination und Sicherheit diese Bewegungen tatsächlich erfordern. Und wie sehr Unsicherheit bei Transfers die gesamte Mobilität im Alltag beeinflussen kann.

Viele Seniorinnen und Senioren, die wir im Rahmen der mobilen Physiotherapie und Hausbesuchen in Wiesbaden begleiten, berichten uns, dass Stürze in erster Linie nicht beim Gehen entstehen, sondern beim Wechsel zwischen zwei Positionen: beim Aufstehen, beim Hinsetzen, beim Umdrehen im Flur oder beim Ausstieg aus dem Auto. Transfers sind oft komplexer, als sie auf den ersten Blick wirken. Wenn sie unsicher werden, schränkt das den gesamten Alltag ein — und belastet sowohl Betroffene als auch Angehörige.

Dieser Ratgeber erklärt, warum Transfers oft schwer fallen, wie sie sich im häuslichen Umfeld sicherer gestalten lassen und wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist. Das Ziel: mehr Sicherheit, mehr Selbstvertrauen und ein Alltag, der wieder besser bewältigt werden kann.



1. Warum Transfers so anspruchsvoll sind


Transfers gehören zu den Bewegungen, die wir oft Jahrzehntelang völlig selbstverständlich ausführen. Erst wenn sie anfangen schwerzufallen, wird sichtbar, welche komplexen Bewegungsleistungen der Körper bei einfachen Transfers vollziehen muss:

  • Beine und Rumpf müssen genug Kraft aufbringen.
  • Gelenke brauchen Beweglichkeit.
  • Gleichgewichtssysteme müssen schnelle Reaktionen liefern.
  • Das Gehirn muss die Bewegung planen und koordinieren.
  • Arme, Beine und Rumpf müssen im richtigen Rhythmus miteinander bewegt werden


Wenn ein Bereich gestört ist, wirkt sich das sofort auf Transfers aus. 


Betroffene Menschen beschreiben dann:

  • „Ich komme nicht richtig hoch.“
  • „Ich kippe beim Aufstehen leicht nach vorne oder zur Seite.“
  • „Im Bett drehen ist unglaublich anstrengend.“
  • „Beim Aussteigen brauche ich immer mehr Hilfe.“
  • “Richtungswechsel und Umdrehen werden immer unsicherer.”


Transfers sind deshalb nicht nur Bewegungen — sie können auch Risikofaktoren für Stürze und Verletzungen werden. Ein unsicheres Aufstehen oder ein instabiler Betttransfer führt kann schnell in einem Sturz enden. Und Stürze gehören im höheren Alter zu den gefährlichsten und einschneidendsten Ereignissen überhaupt.



2. Was alltägliche Transfers so schwer macht


Mehrere Gründe tragen dazu bei, dass Transfers im fortschreitenden Alter immer herausfordernder werden. Die wichtigsten sind Kraft, Beweglichkeit und Orientierung im Raum.



Kraftverlust


Ab dem 30. Lebensjahr verliert jeder Mensch langsam Muskelmasse und damit auch Kraft. Im höheren Alter macht sich dieser Verlust oft deutlich stärker bemerkbar — besonders in den Oberschenkeln, der Muskulatur um die Hüfte und im Rumpf. Genau diese Bereiche braucht der Körper jedoch für:

  • das Gehen und Richtungswechsel
  • Treppensteigen, Bücken und Hinsetzen


Wenn Beine und Rumpf nicht genug Kraft entwickeln können, wird das Aufstehen zu einer regelrechten Maximalkraftleistung. Alltagsaktivitäten führen plötzlich zu starker Erschöpfung und werden immer unsicherer.



Eingeschränkte Mobilität


Die Beweglichkeit der großen Gelenke nimmt oft schleichend ab. Steife Hüft- und Kniegelenke erschweren das Aufstehen vom Stuhl, ein unbeweglicher Rücken macht das Drehen im Bett mühsam, und ein eingeschränktes Sprunggelenk kann das Gleichgewicht beim Aufstehen oder beim “in die Hocke gehen” beeinträchtigen. Viele Betroffene berichten:

  • „Morgens fühle ich mich wie eingerostet.“
  • „Ich brauche lange, bis ich es überhaupt an die Bettkante schaffe“
  • „Um vom Stuhl aufzustehen benötige ich oft mehrere Anläufe und weiß oft garnicht, wo ich meine Füße hinstellen soll“


Mobilität ist ein zentraler Baustein für sichere Transfers. Ohne ausreichend Beweglichkeit in den großen Gelenken, vor allem in den Beinen, werden Transfers im Alltag immer schwerer und unsicherer.



Orientierungs- und Gleichgewichtsschwierigkeiten


Viele ältere Menschen — mit oder ohne demenzielle Erkrankungen und neurologische Störungen — verlieren nach und nach ihre räumlichen Orientierung.

Beim Aufstehen fühlen sie sich „zu weit vorne“, „zu weit hinten“ oder einfach „nicht in ihrer Mitte“.

Beim Drehen im Bett wird die Körpermitte nicht mehr so klar wahrgenommen und Betroffene wissen oft nicht mehr, wie sie Arme und Beine positionieren sollen, damit die Bewegung möglichst leicht und flüssig abläuft.

Gleichzeitig nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit im Gleichgewichtssystem immer weiter ab.

Wenn der Körper nach vorne kippt, werden Ausgleichsreaktionen immer langsamer.

Wenn der erste Schritt unsicher ist, fehlt oft eine schnelle und effektive Gegenreaktion.

Das erhöht die Sturzgefahr deutlich, verstärkt die Unsicherheit immer mehr und erschwert dadurch Transfers und alltägliche Bewegungen.



3. Der Stuhltransfer: sicher aufstehen und wieder hinsetzen


Der Stuhltransfer ist eine der wichtigsten Bewegungen überhaupt. Er ist entscheidend für die Selbstständigkeit und Autonomie im Alltag. Viele ältere Menschen in Wiesbaden nutzen die Arme deutlich mehr als früher oder benötigen Unterstützung durch Angehörige — manchmal, weil die Kraft fehlt, manchmal aus Angst.



Was hilft beim sicheren Aufstehen

Immer wieder sehen wir in unserer langjährigen Arbeit in der mobilen Physiotherapie und den Hausbesuchen in Wiesbaden, dass die effektivste und zugleich einfachste Strategie eine optimale Vorbereitung der Bewegung ist:


1. Füße weit genug zurückstellen

Die Füße sollten unter den Knien stehen oder leicht dahinter. Das erleichtert das Abdrücken enorm.


2. Oberkörper aktiv nach vorne beugen

Viele Menschen bleiben zu aufrecht — und stehen dadurch „gegen die Schwerkraft auf“.

Leichtes Vorbeugen („zu den Füßen schauen“) ist notwendig, um den Körperschwerpunkt korrekt über den Füßen zu positionieren.


3. Gewicht bewusst auf die Füße bringen

Die Position, in der das Gewicht optimal auf die Füße verlagert wird, entscheidet darüber, wie einfach und sicher der Transfer ausgeführt werden kann.


4. Erst stehen, dann sortieren

Viele kommen direkt nach dem Aufstehen ins Schwanken und verlieren das Gleichgewicht, weil sie zu schnell loslaufen wollen.

Hilfreich ist: kurz stehen bleiben, Balance finden, dann erst losgehen.



Hinsetzen: kontrolliert absenken statt „fallen lassen“


Beim Hinsetzen passiert ein Großteil der Stürze. Deshalb gilt:

  • langsam rückwärts zum Stuhl tastend herangehen,
  • mit den Händen zu den Armlehnen greifen - dadurch wird die Sitzfläche eingegrenzt,
  • das Gesäß langsam zum Stuhl führen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
  • dabei Knie beugen, Gesäß weit nach hinten schieben und den Oberkörper als Gegengewicht nach vorne beugen

Mit ruhigem Tempo und klaren Bewegungsabläufen wird diese Bewegung wieder sicherer.



4. Betttransfer: vom Liegen zum Sitzen — und zurück


Viele Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden berichten uns, dass das Drehen und Aufrichten im Bett mittlerweile zu den anstrengendsten Bewegungen gehört.

Hier wirken mehrere Faktoren zusammen: Kraft, Beweglichkeit, Orientierung im Raum und die Angst vor Stürzen.



Vom Liegen zum Sitzen


Ein sicherer Betttransfer folgt einer klaren Abfolge:


1. Auf die Seite drehen

Die Knie anziehen und den Körper in einem Block zu Seite drehen.


2. Mit den Armen abstützen

In Seitenlage mit beiden Armen abdrücken, um die Aufrichtung zu unterstützen.


3. Beine gleichzeitig aus dem Bett führen

Beim Hochdrücken über die Arme gleichzeitig die Beine aus dem Bett führen. Diese wirken als Gegengewicht zum Oberkörper und helfen über die Seite in den Sitz zu kommen.


4. Festen Bodenkontakt mit den Füßen

Im Sitz ist es wichtig festen Kontakt der Füße mit dem Boden herzustellen. So wird die Unterstützungsfläche beim Sitzen vergrößert und die Stabilität im Sitz verbessert. Zusätzlich können die Hände neben dem Körper aufgesetzt werden, um weitere Sicherheit zu geben.


5. Kurz auf der Bettkante sitzen

Viele Menschen versuchen, direkt nachdem sie sich in den Sitz transferiert haben, aufzustehen. Eine kurze Pause im Sitzen sorgt für Gleichgewicht und hilft die Orientierung im Raum zu verbessern. Gleichzeitig kann sich so der Kreislauf an die neue Position anpassen und Stürze aufgrund von Kreislaufproblemen und plötzlichen “schwarz vor Augen” können verhindert werden.



Zurück ins Bett


Der Rückweg ist oft schwieriger und unsicherer.

Hilfreich ist:

  • erst auf die Bettkante setzen,
  • langsam mit den Händen stützen,
  • gleichzeitig die Beine hochnehmen,
  • über die Seite zurückrollen.

Wichtig: Der Transfer sollte immer möglichst gleich erfolgen. Wiederholung schafft Sicherheit — besonders bei Menschen mit Einschränkungen der Wahrnehmung oder Orientierung.



5. Auto-Einstieg und Ausstieg: kleine Veränderungen, große Wirkung


Das Ein- und Aussteigen aus dem Auto kann schnell zur Herausforderung im Alltag werden — und schnell zu Überforderung führen. Nicht selten benötigen Senioren genau hier Unterstützung, um die Bewegung sicher ausführen zu können und Stürze zu verhindern.



Ausstieg: der kritische Moment


Der Körper wechselt von einer tiefen, verdrehten Sitzposition in den Stand. Dabei benötigt er:

  • Kraft im Oberkörper,
  • Beweglichkeit in Hüfte und Knie,
  • ein stabiles Gleichgewicht.



Hilfreiche Strategien:


1. Beine zuerst nach draußen führen

Nicht im verdrehten Sitz aufstehen. Einfacher wird es, wenn ein Bein nach dem anderen aus dem Auto herausgeführt wird.


2. Mit beiden Füßen fest vor dem Sitz stehen

Sicherheit entsteht durch eine breite Standfläche.


3. Sich am Türrahmen oder an der Sitzfläche abstützen

Unterstützung ja — aber klar dosiert, nicht „hochziehen“. Wichtig ist auch hier den Oberkörper so weit nach vorne lehnen, dass die Füße zu sehen sind und sich der Körperschwerpunkt über die Füße bewegt.


4. Erst stehen, dann sortieren, nicht direkt losgehen

Einstieg: kontrolliert statt hektisch


Beim Einsteigen hilft:

  • sich rückwärts an den Sitz heranzustellen,
  • langsam hinzusetzen,
  • dann nacheinander die Beine ins Auto zu führen.


Diese kleinen Schritte helfen die Transfers so einfach wie möglich auszuführen - ohne Angst und Unsicherheit.



6. Wann mobile Physiotherapie als Hausbesuch in Wiesbaden sinnvoll ist


Transfers sind oft kritische Bewegungen. Ohne Transfers ist die Teilhabe am Alltag nicht mehr möglich, werden sie unsicher, steigt gleichzeitig das Risiko für Stürze und schwere Verletzungen. Wenn die Unsicherheit bei den Transfers im Alltag zunimmt, ist es sinnvoll, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen — besonders im eigenen Zuhause.

Bei unseren Patientinnen und Patienten in Wiesbaden erleben wir immer wieder, wie sehr mobile Physiotherapie als Hausbesuch dazu beiträgt, Transfers wieder sicherer zu machen.


Aus unserer langjährigen Erfahrung ist mobile Physiotherapie dann sinnvoll und notwendig, wenn:

  • das Aufstehen nur noch mit großer Anstrengung gelingt,
  • Stürze oder Beinahe-Stürze auftreten,
  • das Drehen im und das Aufstehen aus dem Bett kaum alleine möglich ist,
  • Angehörige regelmäßig mithelfen und unterstützen müssen,
  • Angst vor Stürzen immer weiter zunimmt,
  • neue Hilfsmittel (Rollator, Aufstehhilfen) benötigt werden und der Umgang mit ihnen geübt werden muss.


Im Hausbesuch lassen sich Transfers direkt dort üben, wo sie stattfinden.

Das ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Training in einer Praxis.

Beispiele:

  • der Lieblingssessel,
  • das eigene Bett,
  • die eigene Autotür,
  • der Flur mit der bekannten Teppichkante.


Mobile Physiotherapie in Wiesbaden hilft Alltagsaktivitäten und Bewegungen realistischer, individueller und damit auch deutlich wirksamer zu üben.

Und sie gibt Betroffenen wie Angehörigen spürbar mehr Sicherheit im Alltag.



Fazit


Transfers gehören zu den wichtigsten Bewegungen im Alltag — und gleichzeitig zu den größten Risikofaktoren für Stürze, Verletzungen und Immobilität im Alter.

Wenn Kraft, Beweglichkeit oder Orientierung im Raum nachlassen, werden Aufstehen, Hinsetzen, Umdrehen und Einsteigen ins Auto plötzlich zu Herausforderungen.

Doch mit einfachen, klaren Bewegungsabläufen und regelmäßiger Übung lassen sich Transfers deutlich sicherer gestalten.

Viele Seniorinnen und Senioren in Wiesbaden berichten uns, dass mobile Physiotherapie als Hausbesuch ihnen geholfen hat, das Vertrauen in ihren Körper zurückzugewinnen und sich wieder deutlich sicherer im Alltag zu fühlen.

Gerade in unserer Arbeit mit Senioren im Rahmen der mobilen Physiotherapie und der Hausbesuche in Wiesbaden zeigt sich, wie wichtig es ist, Transfers dort zu üben, wo sie im Alltag wirklich stattfinden.



Wenn Transfers im Alltag zunehmend schwerfallen oder unsicher wirken, kann mobile Physiotherapie zuhause deutlich entlastend wirken.

In Wiesbaden und Umgebung unterstützen wir Seniorinnen und Senioren dabei, Aufstehen, Hinsetzen, Umsetzen und Treppen steigen Schritt für Schritt wieder sicherer zu gestalten – direkt im eigenen Wohnumfeld und im eigenen Tempo.

Gerne besprechen wir in einem unverbindlichen Kennenlerngespräch, welche Form der Unterstützung für Ihre Situation am sinnvollsten ist.

Kontakt

Arne Menzel - Mobile Physiotherapie & Hausbesuche in Wiesbaden

E-Mail: termin@physiotherapie-naurod.de
Telefon: 06127 - 9868523


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